Freitag, 19. Oktober 2007

The very last day: Goodbye, guys!

Ich muss schon sagen, es ging schneller vorbei als ich gedacht habe. Den Kaffee werde ich sicherlich vermissen, der inzwischen ein fester Bestandteil meines Arbeitsalltages geworden ist :D
Der letzte Tag erwies zwar nicht als aufregend, aber auch nicht langweilig, sondern bestand lediglich Routinearbeit. Das ist jedenfalls mein Gefühl, denn ich habe keine Ahnung mehr, was ich am Morgen nach dem Eintragen der Zahlen und Abfertigung der Post getan habe. (Bis hierhin schrieb ich gestern Abend.) Jetzt ist es mir aber wieder eingefallen: Ich habe alte Geschäftsberichte und andere Buchhaltungsunterlagen vernichtet. Um Zeit zu sparen, stopfte ich das Papier stapelweise in die Öffnung des Aktenvernichters. Damit überforderte ich irgendwie den Sensor, was zur Folge hatte, dass ich alles wieder mühsam herausziehen musste...
Am Nachmittag erwarteten mich einige Sendungen, die per Kurier raus sollten. Um mich länger beschäftigen zu können, hatten sie den Online-Dienst von DHL absichtlich noch nicht eingerichtet, sodass ich für jedes Dokument einen Frachtbrief ausfüllen und ein Couvert dafür beschriften musste. Beides mit der Schreibmaschine. Nach dieser zeitintensiven Arbeit hätte ich eigentlich gehen dürfen, wäre mein Praktikumschef nicht aus einem mir nicht bekannten Grund nach Luzern gereist. Da ich ihm jedoch auf Wiedersehen sagen wollte, blieb mir nichts anderes übrig, als auf ihn zu warten. Kurz vor 17 Uhr kam er schliesslich wieder zurück. Wir haben ein kurzes Abschlussgespräch geführt und er überreichte mir danach mein Zeugnis und zahlte mir meinen "Lohn" aus. Zudem hat er mich noch gebeten, ihm meinen Praktikumsbericht zukommen zu lassen. Die anderen wünschten mir auch noch alles Gute, ich solle doch mal auf eine Tasse Kaffee vorbeikommen und verabschiedeten sich von mir. I think that's it.


Remark:
  1. Wozu braucht man an seinem Arbeitsplatz fünf Bildschirme?
  2. Es hat bald mehr Gäste als Angestellte. Es sind wieder welche aus Singapur und Österreich gekommen.
  3. Es führt immer alles aufs Bier hinaus :D
  4. Ich habe vergessen, von meinem wichtigsten Arbeitsgerät, der Kaffeemaschine, ein Foto zu machen.
  5. Was geschieht jetzt mit meinem Blog?
A couple more pics:

Donnerstag, 18. Oktober 2007

14th day: End in sight

One day remaining...

Ich habe meine Zeit als "Trainee" (so nennen sie mich jedenfalls) schon fast überstanden. Die letzten Tage waren durchaus locker, wie man es aus meinen vorhergehenden Posts entnehmen kann. Für die letzten Tage habe ich keine grosse Veränderungen mehr erwartet. Dementsprechend verlief heute alles in alter Gewohnheit.
Der Managing Director kam morgens zurück, reiste aber eine gute Stunde später gleich wieder weiter nach Deutschland, um an einem "wichtigen" Meeting teilzunehmen. Dafür sind noch mehr Leute aus Österreich gekommen und beanspruchten mit ihren Besprechungen das Konferenz- zimmer erneut für sich. Deswegen hatte der Chef des Backoffice einen Laptop organisiert, welchen aber unser Informatiker eine halbe Stunde lang an das Netzwerk anbinden musste, damit er die Präsentation auf dem Bildschirm im kleinsten Konferenzzimmer vorführen konnte. So war es schon 11 Uhr, als wir mit der Präsentation fortfuhren. Beim Thema Rohölbepreisung stellte ein Diagramm sehr schön dar, wie der Ölpreis für ein Fass Brent (ein "marker crude") in dreissig Jahren von 2 USD/bbl auf aktuell 84 USD/bbl angestiegen ist. Den grössten Sprung machte es dabei in den letzten vergangenen Jahren. Nach der Präsentation haben wir noch eine Stunde über die Kultur Chinas und meine zukünftigen Berufschancen geredet. Dazwischen erstellte ich, wie vor einer Woche, die neuen Statistiken über die US-Rohölreserven. Feierabend war um 17:00 Uhr.


Remark:
  1. Die Rohölreserven der USA, gebunkert oder frei verfügbar, würden ziemlich genau dem Volumen des Ägerisees bei einer Durchschnittstiefe von 35 Metern entsprechen.

Mittwoch, 17. Oktober 2007

13th day: More employees, less work!

Heute war wieder tote Hose. Die steigenden Ölpreise (Gründe dafür sind mir bekannt, möchte ich hier aber nicht nennen :P) scheinen keinen positiven Einfluss auf die Hektik im Betrieb zu nehmen, sondern wirken eher beruhigend. Dazu kommt noch, dass die Geschäftsleitung nach wie vor auf Reisen ist und somit auch keine weiteren Sonderwünsche ihrerseits zu mir kommen. Daher ergibt es für mich überhaupt keinen Sinn, warum sie noch mehr Leute anstellen wollen, wo doch die bestehenden Arbeitskräfte offensichtlich schon unterfordert sind und sich mit Kaffeetrinken, viertelstündigen Raucherpausen, Fersehschauen, Kreuzworträtsel lösen, Tissfussball spielen, telefonieren, Zeitung lesen und etlichen weiteren Beschäftigungen die Zeit vertreiben. Und wenn das alles nichts mehr nützt, dann kann es vorkommen, dass sie auch einmal einen Blick auf ihre Arbeit werfen. Ich habe es ein bisschen übertrieben formuliert, aber abgesehen davon kommt es der tatsächlichen Situation doch ziemlich nahe... :D
Angesichts dessen erachte ich es als unnötig, den Tagesverlauf genau zu protokolieren. Am Morgen tat ich meine Pflichtarbeit, den Mittag verbrachte ich mit dem Lehrling zusammen im Restaurant und nachmittags durfte ich früher gehen, da sie keine weitere Beschäftigung mehr für mich fanden. Die gestern angekündigte Weiterführung des "Unterrichts" konnte bedauerlicherweise nicht durchgeführt werden, weil das SMARTBoard abermals besetzt war.


Remark:
  1. War ja wohl klar, dass die Oberbosse der beiden Firmen (welche zur gleichen Muttergesellschaft gehören), bei welchen ich das Praktikum absolviere, am allerobersten Punkt von Unterägeri wohnen mussten, von wo aus man eine fantastische Aussicht auf das gesamte Ägerital geniessen kann. Ihre Häuser stehen sogar direkt nebeneinander...

Dienstag, 16. Oktober 2007

12th day: Another ordinary day

Spezielle Ereignisse gab's heute nicht. Die Gäste sind nach wie vor da, die Geschäftsleitung in den USA, der Kaffee immer noch schwarz, die Kuriere dieselben geblieben, wie auch meine tägliche Arbeit. Daneben war ich zuständig für den Einkauf von einigen "Verbrauchsmaterialien" und die darauffolgende Abholung einer grösseren Anzahl Sandwiches für die hungrigen Mäuler im Büro, welche lieber am Abend miteinander essen gehen und darum am Mittag etwas "sparen" wollten (oder so).
Wieder zurück mit einem vollen Magen @ 2:00 pm, stand eine weitere Lektion firmenorientierte Erdölkunde auf dem Programm (heute: Die Regelung des Preises von Rohöl, LPG und LNG aus vorwiegend eigener Produktion, Repetition Incoterms). Da das grosse Konferenzzimmer mit dem Beamer besetzt war, wichen wir auf den LCD-Fernseher des Managing Directors aus :D Es ging mit der Präsentation weiter, die vor einer Woche begonnen wurde und 108 Folien umfasst. Davon schafften wir die Hälfte, morgen geht's dann weiter.


Remarks:
  1. Für CHF 150.- kriegt man: Ein Kilo Napolitains, zwölf Packungen Servietten, zwei Schachteln Würfelzucker sowie ein Fläschchen Zitronensaft...jedenfalls nach der Berechnung der Sekretärin :D (Das kostet doch nicht mehr als 50.-, wieso brauche ich dann 150.-?! Ist das nicht ein bisschen übertrieben?)
  2. Die PCs in der Geschäftsleitung laufen die ganze Zeit über, obwohl diese Woche niemand von ihnen anwesend sein wird.

Montag, 15. Oktober 2007

11th day: Visitors ahoy!

Nach dem viel zu kurzen Wochenende begann ich heute völlig übermüdet (Partyschluss: Sa 4:30 Uhr, So 5:30 Uhr. Um 5:06 Uhr habe ich Chris angerufen und ihn mit einer absolut unsinnigen Frage aus dem Schlaf geholt :D) das letzte Drittel meines Praktikums. Demnach muss es ein Montag sein. Und montags gibt es meistens ein Durcheinander am frühen Morgen. Nach genau zwei Wochen Ausfall fand wieder ein Exemplar von Argus Crude den Weg auf mein Pult. Dies bedeutete natürlich einem morgentlichen Mehraufwand, da mit einem zusätzlichen Marktbericht auch einige zusätzliche Dateien mit Zahlen gefüttert werden müssen. Zu unserem Unglück wurde auch noch der Aufbau und die Formatierung einer Änderung unterzogen, was noch mehr Arbeit bedeutete. Die Lage beruhigte sich im Verlaufe des Vormittags. Es trafen noch ein halbes Dutzend Mitarbeiter aus verschiedenen Niederlassungen in aller Welt bei uns ein (Houston, New Jersey, Singapur, Israel und Deutschland) und die Restlichen werden voraussichtlich noch in dieser Woche bei uns eintreffen. Die anderen Aktivitäten sind meines Erachtens nicht nennenswert.
Am Nachmittag war mehr oder weniger nichts los. Ich verbrachte die Zeit mit Zeitung lesen und chatten, nebenbei habe ich die üblichen kleinen Sachen erledigt (Frachtbriefe ausfüllen, Billette retournieren, plaudern).


Remarks:
  1. 33 Minuten habe ich für das Lesen der 20 Minuten gebraucht.
  2. Unter den Briefen tauchte ein Katalog von Victoria's Secret auf, worauf sich ein paar sofort gestürzt haben.
  3. Nicht an allen Türklinken kann auch gezogen werden...

Freitag, 12. Oktober 2007

10th day: Fun instead of work

Es tut mir leid, meine Zeit ist heute sehr begrenzt. Der Zug fährt in einigen Minuten und bis dahin muss dieser Post zustande gekommen sein.
Also: Frühmorgens alles wie gewohnt. Danach mit einer Arbeitskollegin die Monatsstatistiken erfassen und ausdrucken. Es ergab einen beachtsamen Stapel Papier, dauerte aber trotzdem nur rund 15 Minuten. Pause. Vor dem Mittag noch die unterschriebenen Dokumente von gestern mit dem Lehrling zusammen zur Weitergabe bereitmachen, das heisst konkret die Konnosemente und den dazugehörigen Kram kopieren und einordnen. Dazwischen eine kurze Mittagspause. Die Arbeit selbst war ziemlich eintönig, aber mit einem Kaffee gings flott vorwärts. Ich kann nicht sagen, dass es interessant gewesen ist, aber unterhaltsam und lustig war es allemal, da auch in der Firma die einen oder anderen Jokes nicht fehlten :D Zum Schluss musste ich nur noch die Air Waybills (sorry, das deutsche Wort dazu fällt mir gerade nicht ein...) für den Versand ausfüllen. Wie jeden Freitag war es heute ebenfalls vergleichsweise ruhig, was zu allgemeiner Langeweile führte. So haben wir uns ein Clips angeschaut, welche ein junger und überaus netter Mitarbeiter mir geschickt hat. Andere wiederum spielten Sudoku und rasteten aus, als ich ihnen neues Arbeitsmaterial übergeben wollte. Diese Unterforderung war auch der Grund, weshalb ich "ein bisschen" früher ins Wochenende geschickt wurde.


Remarks:
  1. Ausserhalb des Kantons Zug oder Hauptverkehrsstrecken ist das Zugfahren Horror!

Donnerstag, 11. Oktober 2007

9th day: Big numbers cause confusion

Nach sehr langer Zeit kam ich heute wieder einmal dazu, die Post zu machen. Beim einen Brief, welches auf dem Umschlag mit dem Logo des Kantons Zug versehen war, hatte ich gedacht, es sei, wie schon das letzte Mal, einer dieser Handelsregisterauszüge. Doch es stellte sich heraus, dass er von unserer Schule kam, nämlich vom Rektor. Daraufhin habe ich ihn sofort vernichtet ;) Manchmal wundere ich mich schon, was nicht alles hinter meinem Rücken abläuft... Sonst gibt es hierzu eigentlich nichts mehr zu erzählen, weil ich ja wirklich jeden Morgen dasselbe tue. Nachdem ich jedefalls die Routinearbeit erledigt hatte, durfte ich mit dem Lehrling die neusten Rechnungsbeträge in dem Computer eintragen, da ein "letter of credit" (dt.: Akkreditiv) nötig ist, falls die Rechnungssumme 100 Mio. US-Dollar übersteigt (was bei zwei Vertragspartnern der Fall war). Das ist im Grunde genommen "nicht viel", da ein Cargo (also ein Tanker) normalerweise gegen 600.000 Barrels fasst, und bei einem Preis von 70 USD/bbl ergeben das schon ganze 42 Millionen. Jede solche Lieferung erfordert eine Menge Papier. Diese Dokumente kommen bei uns rein und müssen nach dem Indossieren (das Übertragen des rechtlichen Besitzes) weitergeleitet werden. Das taten wir also praktisch den ganzen Tag über. Ab ca. 3 Uhr, als die Sekretärin "zu Tisch" gegangen war, hatte ich ein bisschen "chillen" können und nebenbei die üblichen kleinen Sachen erledigt. Eine gute Stunde später war Feierabend.

Remarks on the company management:
  1. Der Managing Director sagte heute zu mir, dass er es unverantwortlich finde, wenn die Leute einem so viel "Stuss" per Post zuschicken, den man gar nie bestellt hat: "Wenn man bedenkt, wie viele Bäume dafür gefällt werden müssen. Man solle ja schliesslich auf die Umwelt achten, gerade jetzt, wo alle darüber sprechen!"
  2. Man schaut sich dort hinten während der Arbeit YouTube- Filmchen an, was ab und dann zu einem herzhaften Lacher führt, der auf dem gesamten Stockwerk zu hören ist.
  3. In diesem Büro befindet sich auch ein "privater" Einbauschrank mit den Überlebensproviant. Dazu ein Bild: